PROJEKT 2009/10

Störungen

›Störungen‹ provozieren Spannungen und Brüche, Konfusionen und Irritationen, aber auch Erkenntnisse. Sie verändern Gewohnheiten und Ordnungen ebenso, wie sie Erfahrungen und Wahrnehmungen formieren.

Als zentrale Elemente von Kultur stehen ›Störungen‹ im diesjährigen Forschungsprojekt der Isa Lohmann-Siems Stiftung im Zentrum der Betrachtung und sollen in ihren Konfigurationen und Symptomen – Defekte, Fehlerhaftigkeiten, Mängel, Unzulänglichkeiten, Verstöße, Überlagerungen – empirisch und theoretisch untersucht werden. Damit werden Störungsphänomene in Ordnungen, Verfahren, Beziehungen und Handlungen, in Materialien, Medien ebenso wie in Organismen und Maschinen in den Blick genommen.

Ausgehend von Befunden und Vorstellungen, Diskursen und Theorien von ›Störungen‹ sollen folgende Fragestellungen im Vordergrund stehen: Welche Strategien zur Erforschung und Vermeidung von Störungen und welche Umgangsweisen mit Störungen gibt es? Wie lassen sich mit Störungen methodische Zugänge schaffen? Welche historischen medialen und materialen Erscheinungsformen von Störungen gibt es? Welche Funktionen kommen Störungen im wissenschaftlichen Erkenntnisprozess zu? Wie lassen sich Störungen als Strategien oder Verfahren begreifen und nutzen?

Das Projekt lief seit Juli 2009 und wurde mit einer Tagung am 12. und 13. Februar 2010 im Warburg-Haus, Hamburg, sowie mit einer Publikation abgeschlossen.

 

Teilprojekte

Urbaner Bodensatz. Fotografien von Schmutz und Dreck
Kathrin Rottmann 

Anzeichen einer Störung. Kulturwissenschaftliche Überlegungen zu frühen Verdatungsprozessen und ihren Effekten
Julia Fleischhack